Dienstag, 30. September 2008

Montag, 29. September 2008

Psalm 88

2 Let my prayer come before thee, incline thy ear to my cry!
3 For my soul is full of troubles, and my life draws near to Sheol.
4 I am reckoned among those who go down to the Pit; I am a man who has no strength,
5 like one forsaken among the dead, like the slain that lie in the grave, like those whom thou dost remember no more, for they are cut off from thy hand.
6 Thou hast put me in the depths of the Pit, in the regions dark and deep.
7 Thy wrath lies heavy upon me, and thou dost overwhelm me with all thy waves. [Selah]
8 Thou hast caused my companions to shun me; thou hast made me a thing of horror to them. I am shut in so that I cannot escape;

Psalmus - lingua Germanica et Latina

9 Wie geht ein junger Mann seinen Pfad ohne Tadel?
10 Wenn er sich hält an dein Wort.
10 Ich suche dich von ganzem Herzen.
Lass mich nicht abirren von deinen Geboten!
11 Ich berge deinen Spruch im Herzen,
damit ich gegen dich nicht sündige.
12 Gepriesen seist du, Herr.
Lehre mich deine Gesetze!
13 Mit meinen Lippen verkünde ich
alle Urteile deines Mundes.
14 Nach deinen Vorschriften zu leben
freut mich mehr als großer Besitz. –

LINGUA LATINA:
9 BETH. In quo mundabit adulescentior viam suam?
In custodiendo sermones tuos.
10 In toto corde meo exquisivi te;
ne errare me facias a praeceptis tuis.
11 In corde meo abscondi eloquia tua,
ut non peccem tibi.
12 Benedictus es, Domine;
doce me iustificationes tuas.
13 In labiis meis
numeravi omnia iudicia oris tui.
14 In via testimoniorum tuorum delectatus sum
sicut in omnibus divitiis.

Sonntag, 28. September 2008

Labor Day - Psalm 90

2 Before the mountains were brought forth, or ever thou hadst formed the earth and the world, from everlasting to everlasting thou art God.
3 Thou turnest man back to the dust, and sayest, "Turn back, O children of men!"
4 For a thousand years in thy sight are but as yesterday when it is past, or as a watch in the night.
5 Thou dost sweep men away; they are like a dream, like grass which is renewed in the morning:
12 So teach us to number our days that we may get a heart of wisdom.
13 Return, O LORD! How long? Have pity on thy servants!
14 Satisfy us in the morning with thy steadfast love, that we may rejoice and be glad all our days.
16 Let thy work be manifest to thy servants, and thy glorious power to their children.

Lingua Latina CXIX

10 In toto corde meo exquisivi te;
ne errare me facias a praeceptis tuis.
11 In corde meo abscondi eloquia tua,
ut non peccem tibi.
12 Benedictus es, Domine;
doce me iustificationes tuas.
13 In labiis meis
numeravi omnia iudicia oris tui.
14 In via testimoniorum tuorum delectatus sum
sicut in omnibus divitiis.

CXIX

Wie geht ein junger Mann seinen Pfad ohne Tadel? II. Ton

Wenn er sich hält an dein Wort.

10 Ich suche dich von ganzem Herzen.

Lass mich nicht abirren von deinen Geboten! - (R)

11 Ich berge deinen Spruch im Herzen,

damit ich gegen dich nicht sündige.

12 Gepriesen seist du, Herr.

Lehre mich deine Gesetze! - (R)

13 Mit meinen Lippen verkünde ich

alle Urteile deines Mundes.

14 Nach deinen Vorschriften zu leben

freut mich mehr als großer Besitz. - R

Psalm 138 in BUBER-schem Geiste übersetzt

ch danke dir von ganzem Herzen; vor den Göttern will ich dir lobsingen.
2 Ich will anbeten zu deinem heiligen Tempel und deinem Namen danken um deine Güte und Treue; denn du hast deinen Namen über alles herrlich gemacht durch dein Wort.
3 Wenn ich dich anrufe, so erhöre mich und gib meiner Seele große Kraft.
4 Es danken dir, Herr, alle Könige auf Erden, daß sie hören das Wort deines Mundes,
5 und singen auf den Wegen des Herrn, daß die Ehre des Herrn groß sei.
6 Denn der Herr ist hoch und siehet auf das Niedrige und kennet den Stolzen von ferne.
7 Wenn ich mitten in der Angst wandle, so erquickest du mich und streckest deine Hand über den Zorn meiner Feinde und hilfst mir mit deiner Rechten.
8 Der Herr wird's ein Ende machen um meinetwillen. Herr, deine Güte ist ewig. Das Werk deiner Hände wollest du nicht lassen!

Psalmus 138

Confitebor tibi, Domine, in toto corde meo,
quoniam audisti verba oris mei.
In conspectu angelorum psallam tibi,
2 adorabo ad templum sanctum tuum;
et confitebor nomini tuo
propter misericordiam tuam et veritatem tuam,
quoniam magnificasti super omne nomen eloquium tuum.
3 In quacumque die invocavero te, exaudi me;
multiplicabis in anima mea virtutem.
4 Confitebuntur tibi, Domine, omnes reges terrae,
quia audierunt eloquia oris tui.
5 Et cantabunt vias Domini,
quoniam magna est gloria Domini;

Psalm 138

1 I give thee thanks, O LORD, with my whole heart; before the gods I sing thy praise;
2 I bow down toward thy holy temple and give thanks to thy name for thy steadfast love and thy faithfulness; for thou hast exalted above everything thy name and thy word.
3 On the day I called, thou didst answer me, my strength of soul thou didst increase.
4 All the kings of the earth shall praise thee, O LORD, for they have heard the words of thy mouth;
5 and they shall sing of the ways of the LORD, for great is the glory of the LORD.

Michael

9Ich sah immer noch hin; da wurden Throne aufgestellt, und ein Hochbetagter nahm Platz. Sein Gewand war weiß wie Schnee, sein Haar wie reine Wolle. Feuerflammen waren sein Thron, und dessen Räder waren loderndes Feuer.

10Ein Strom von Feuer ging von ihm aus. Tausendmal Tausende dienten ihm, zehntausendmal Zehntausende standen vor ihm. Das Gericht nahm Platz, und es wurden Bücher aufgeschlagen.

13Immer noch hatte ich die nächtlichen Visionen: Da kam mit den Wolken des Himmels einer wie ein Menschensohn. Er gelangte bis zu dem Hochbetagten und wurde vor ihn geführt.

14Ihm wurden Herrschaft, Würde und Königtum gegeben. Alle Völker, Nationen und Sprachen müssen ihm dienen. Seine Herrschaft ist eine ewige, unvergängliche Herrschaft. Sein Reich geht niemals unter.

Psalmus XXV nacn Martin BUBER

HERR, tue mir Deine Wege kund
und lehre mich Deine Pfade!
Lass mich wandeln in Deiner Wahrheit
und lehre mich!
Denn Du bist der Gott meines Heiles,
auf Dich hoffe ich alle Zeit.

HERR, gedenke Deines Erbarmens,
und Deiner Gnade, die von Urbeginn an sind.
Nimmer wollest Du gedenken
der Sünden meiner Jugend und aller Missetaten.
Nach Deiner Huld gedenke mein,
um Deiner Güte willen, HERR.

Gut und gerecht ist der HERR!
Den Sündern weist Er den Weg.
Den Rechtlosen weist Er den rechten Weg.
Den Demütigen lehrt Er seine Pfade.
Huld und Treue schenkt Er denen,
die wahren seinen Bund und seine Gebote.
Um Deines Namens willen, HERR,
vergib mir meine Schuld;
denn sie ist ja so groß.

Wer ist der Mann, der den HERRN fürchtet?
Er weist ihm den Weg, den er wählen soll.

Psalmus XXV

4 DALETH. Vias tuas, Domine, demonstra mihi
et semitas tuas edoce me.
5 HE. Dirige me in veritate tua et doce me,
quia tu es Deus salutis meae,
VAU. et te sustinui tota die.
6 ZAIN. Reminiscere miserationum tuarum, Domine,
et misericordiarum tuarum, quoniam a saeculo sunt.
7 HETH. Peccata iuventutis meae et delicta mea ne memineris;
secundum misericordiam tuam memento mei tu,
propter bonitatem tuam, Domine.
8 TETH. Dulcis et rectus Dominus,
propter hoc peccatores viam docebit;
9 IOD. diriget mansuetos in iudicio,
docebit mites vias suas.

Tagespsalm

4 Make me to know thy ways, O LORD; teach me thy paths.
5 Lead me in thy truth, and teach me, for thou art the God of my salvation; for thee I wait all the day long.
6 Be mindful of thy mercy, O LORD, and of thy steadfast love, for they have been from of old.
7 Remember not the sins of my youth, or my transgressions; according to thy steadfast love remember me, for thy goodness' sake, O LORD!
8 Good and upright is the LORD; therefore he instructs sinners in the way.
9 He leads the humble in what is right, and teaches the humble his way.

Ich kann nicht mehr beten

You don't know how to pray? Put yourself in the presence of God, and as soon as you have said, "Lord, I don't know how to pray!" you can be sure you have already begun.

Samstag, 27. September 2008

Vinzenz von Paul Spruch: P.P. gewidmet

„Ich habe Hochachtung und Liebe, um eine ganze Welt damit zu beschenken.“ (Vinzenz von Paul)

www.buerger-beobachten-kirchen.de & ADVOFIN.at

AUFRUF: Alle sexuellen Missrauchsopfer von kath. Kirchenleuten in Österreich meldet Euch bei mir, wie die Opfer von P. Paterno (er hatte sogar sogenannte „Karlsplatzkinder“), die Opfer von Kardinal Groer (Göttweig, Hollabrunn, Wien), die Opfer von Prälat Holenstein aus Innsbruck, die Opfer von Pfarrer Lukas Hammerle (Tirol Sellrain) die Opfer der Schulbrüder (Strebersdorf, Bad Goisern, Schopenhauerstraße usw.), die Opfer vom Stift Seitenstetten, die Opfer des Augustiner Chorherrn Severin Winter aus Bromberg, die Opfer von P. Louis Fonteyne vom Stift Geras, die Opfer von Pfarrer Neulinger aus Bad Goisern, die Opfer von Msgr. Kurt Gröger, die Opfer von Zirkuspater Schönig, die Opfer von Prälat Holenstein (Innsbruck), die Opfer von Christian Häuserer (mittlerweile schon Expriester und Exmönch aus Mehrerau), usw. usf......................weitere Namen sind den folgenden, hunderten Medienberichten auf tfirst's homepage zu entnehmen.

Vergelt's Gott

• Allein die 480 Pfarren nennen rund 4000 Hektar landwirtschaftlichen Grund ihr Eigen. Sie stammen großteils aus mittelalterlichen Schenkungen. Umgelegt auf eine Pfarre sind es im Schnitt acht Hektar. Früher haben die Pfarrer von ihrer Landwirtschaft gelebt. Viele Pfarrflächen sind in den vergangenen Jahrzehnten zur baulichen Entwicklung der Ortszentren verbraucht worden, für Wohnbau, Schulen etc.



• Spärlich ist der Grundbesitz der obersten Kirchenhierarchie, der Diözese. Sie hat beim Petrinum in Linz-Urfahr und am Freinberg rund acht Hektar. Diese liegen im Grüngürtel der Stadt Linz und sind daher mit Bauverbot belegt.



• Schon besser gestellt ist das Linzer Domkapitel, das die Besitzungen der Mühlviertler Klöster Waldhausen, Baumgartenberg und Münzbach (Bezirk Perg) übertragen erhalten hat, als diese aufgelöst worden sind. Es handelt sich um rund 1700 Hektar Wald, von deren Erlös sieben Domkapitulare leben und außerdem kirchliche Gebäude erhalten werden.



•  Auch der Diözesanbischof verdankt es dem Frevel von Kaiser Josef II., dass er seine Mitarbeiter und baulichen Objekte finanzieren kann. Als der Habsburger neben vielen anderen Stiften und Klöstern auch jene in Garsten und Gleink (Bezirk Steyr) auflöste, wurde der Oberhirte mit dem landwirtschaftlichen Areal dieser Klostergemeinschaften besänftigt. Es handelt sich um 200 Hektar Äcker und Wiesen sowie 1000 Hektar Wald. Offizieller Eigentümer ist die sogenannte Bischöfliche Mensa.



• Die Diözese und ihre Einrichtungen besitzen auch viele Bauobjekte, die für Verwaltung, Soziales und Bildung genutzt werden.

Ezechiel XVIII

Ihr sagt: Das Verhalten des Herrn ist nicht richtig. Hört doch, ihr vom Haus Israel: Mein Verhalten soll nicht richtig sein? Nein, euer Verhalten ist nicht richtig. Wenn der Gerechte sein rechtschaffenes Leben aufgibt und unrecht tut, muss er dafür sterben. Wegen des Unrechts, das er getan hat, wird er sterben. Wenn sich der Schuldige von dem Unrecht abwendet, das er begangen hat, und nach Recht und Gerechtigkeit handelt, wird er sein Leben bewahren.

Gedankenübertragung (P. P. zugeeignett)

Am Anfang siegt immer die Wahrheit
Doch leider sind wir erst am Anfang

Freitag, 26. September 2008

Gebetet gemeinsam mit Sohn Martin

R Gelobt sei der Herr, der mein Fels ist. - R (GL 745, 1)

1a Gelobt sei der Herr, der mein Fels ist, VI. Ton

2abc meine Huld und meine Burg,

meine Festung, mein Retter,

mein Schild, dem ich vertraue. - (R)

3 Herr, was ist der Mensch, dass du dich um ihn kümmerst,

des Menschen Kind, dass du es beachtest?

4 Der Mensch gleicht einem Hauch,

seine Tage sind wie ein flüchtiger Schatten

Mittwoch, 24. September 2008

Psalm gebete gemeinsam mit Sohn Martin Luther

29 Halte mich fern vom Weg der Lüge; II. Ton

begnade mich mit deiner Weisung!

72 Die Weisung deines Mundes ist mir lieb,

mehr als große Mengen von Gold und Silber. - (R)

89 Herr, dein Wort bleibt auf ewig,

es steht fest wie der Himmel.

101 Von jedem bösen Weg halte ich meinen Fuß zurück;

denn ich will dein Wort befolgen. - (R)

104 Aus deinen Befehlen gewinne ich Einsicht,

darum hasse ich alle Pfade der Lüge.

163 Ich hasse die Lüge, sie ist mir ein Gräuel,

doch deine Weisung habe ich lieb.

Sonntag, 21. September 2008

Psalm

Herr, ich will dich preisen Tag für Tag VIII. Ton

und deinen Namen loben immer und ewig.

3 Groß ist der Herr und hoch zu loben,

seine Größe ist unerforschlich. - (R)

8 Der Herr ist gnädig und barmherzig,

langmütig und reich an Gnade.

9 Der Herr ist gütig zu allen,

sein Erbarmen waltet über all seinen Werken. - (R)

17 Gerecht ist der Herr in allem, was er tut,

voll Huld in all seinen Werken.

18 Der Herr ist allen, die ihn anrufen, nahe,

allen, die zu ihm aufrichtig rufen. -

Samstag, 20. September 2008

Tagespsalm

Die Feinde weichen zurück an dem Tag, da ich rufe. VI. Ton

Ich habe erkannt: Mir steht Gott zur Seite.

11 Ich preise Gottes Wort,

ich preise das Wort des Herrn. - (R)

12 Ich vertraue auf Gott und fürchte mich nicht.

Was können Menschen mir antun?

13 Ich schulde dir die Erfüllung meiner Gelübde, o Gott;

ich will dir Dankopfer weihen. - (R)

14 Denn du hast mein Leben dem Tod entrissen,

meine Füße bewahrt vor dem Fall.

So gehe ich vor Gott meinen Weg

im Licht der Lebenden. - R

Tolerantia pro lingua Latina

Angesprochen auf die Wiederzulassung der alten lateinischen Messe versicherte der Papst, Befürchtungen, dass die Liturgiereform des Konzils dadurch rückgängig gemacht werden könnten, seien „absolut unbegründet.“ Die Maßnahme sei ein „Akt der Liebe und der pastoralen Toleranz“ für Gläubige, die am Messbuch von 1962 hängen.
Die emotionale Offenheit des Papstes wird viele in der Seelsorge Tätige beflügeln, in liturgischen wie nichtliturgischen Bereichen pastorale Toleranz zu üben. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

LVI

10 Tunc convertentur inimici mei retrorsum,
in quacumque die invocavero:
ecce cognovi quoniam Deus meus es.
11 In Deo, cuius laudabo sermonem,
in Domino, cuius laudabo sermonem,
12 in Deo speravi;
non timebo: quid faciet mihi homo?
13 Super me sunt, Deus, vota tua;
reddam laudationes tibi,
14 quoniam eripuisti animam meam de morte
et pedes meos de lapsu,
ut ambulem coram Deo in lumine viventium.

Donnerstag, 18. September 2008

Psalmus XVII

2 I call upon thee, for thou wilt answer me, O God; incline thy ear to me, hear my words.
7 Wondrously show thy steadfast love, O savior of those who seek refuge from their adversaries at thy right hand.
8 Keep me as the apple of the eye; hide me in the shadow of thy wings,
15 As for me, I shall behold thy face in righteousness; when I awake, I shall be satisfied with beholding thy form.

Psalmus

4 So sollen alle sagen, die den Herrn fürchten und ehren:

Denn seine Huld währt ewig. - (R)

16 Die Rechte des Herrn ist erhoben,

die Rechte des Herrn wirkt mit Macht!

17 Ich werde nicht sterben, sondern leben,

um die Taten des Herrn zu verkünden. - (R)

28 Du bist mein Gott, dir will ich danken;

mein Gott, dich will ich rühmen.

29 Danket dem Herrn, denn er ist gütig

denn seine Huld währt ewig.

Sonntag, 14. September 2008

Gregory Paul

Seit islamistische Terroristen den Westen angreifen und die USA als die einzige religiöse Nation der westlichen Industriestaaten den amerikanischen Sendungsauftrag unter Präsident Bush in den globalen Krieg gegen den (islamistischen) Terrorismus verwandelt haben, scheinen die Religionen mit ihren aggressiven und heilsgeschichtlichen Komponenten wieder einmal einen enormen weltpolitischen Einfluss gewonnen zu haben. Krieg und Gewalt waren geschichtlich keineswegs in Widerspruch zur Religion gestanden, zumal wenn sie als monotheistische wie die christliche oder islamische im Kern so intolerant sind wie ihr allmächtiger Gott. Aber welchen Einfluss hat Religion wirklich auf eine Gesellschaft und die in ihr lebenden Menschen? Ist es wahr, dass gläubige Menschen eine Gesellschaft irgendwie besser machen, weil die Religion das Fundament moralischer Prinzipien ist?

Der amerikanische Soziologe Gregory Paul hat in der Zeitschrift [extern] Journal of Religion and Society - angeblich sicherheitshalber erst nach dem Orkan Katrina, um die Menschen nicht zu verärgern – seine vergleichende Studie über die gesellschaftliche Auswirkung des Glaubens veröffentlicht. Er zog für "Cross-National Correlations of Quantifiable Societal Health with Popular Religiosity and Secularism in the Prosperous Democracies: A First Look" Umfragen und Statistiken, beispielsweise über die Häufigkeit von Mord, Abtreibung, Selbstmord oder Schwangerschaft bei Minderjährigen heran.

Besser durch Religion ?

as aber ist nur ein Indikator. Schwieriger dürfte für viele zu akzeptieren sein, dass Paul aufgrund seiner Daten auch zu dem Ergebnis kommt, dass die USA, die Nation mit dem größten Anteil von religiösen Menschen, den höchsten Grad an "sozialer Dysfunktionalität" aufweisen. Während beispielsweise in allen anderen Ländern die Mordrate weiter sinkt, seien die USA die einzige wohlhabende Demokratie mit einer hohen Mordrate. Die Selbstmordrate bei Jugendlichen ist jedoch vergleichbar mit der in anderen Ländern. Eine stärkere Religiosität, eine höhere Zahl von Kirchenbesuchen und Gebeten haben auch in einem diesbezüglichen länderübergreifenden Vergleich keine Auswirkungen darauf. Allgemein aber lasse sich ein Rückgang der Lebensdauer mit wachsender Religiosität erkennen.

Bekanntlich wollen konservative Christen auch aus dem Grund die Keuschheit vor der Ehe durchsetzen, weil damit zugleich sexuell übertragbare Krankheiten eingedämmt würden. Die Bush-Regierung hat solche Programme mit viel Geld unterstützt. Nach den Daten von Paul gesichteten Daten sind Infektionsraten von sexuell übertragbaren Krankheiten in den USA wesentlich höher als in weniger religiösen Ländern. Auch die Abtreibungsraten steigen mit wachsender Religiosität und erreichen in den USA eine Spitze (eine Ausnahme bilden Österreich und vor allem Irland). Schwangerschaften von Mädchen kommen in den USA über 20 Mal häufiger als in säkularen Ländern vor. Pauls Zusammenfassung:

Allgemein korrelieren höhere Werte für einen Glauben an einen Schöpfer und dessen Verehrung mit höheren Raten bei Mord, Sterblichkeit bei Jugendluchen und jungen Erwachsenen, Infektionen mit sexuell übertragbaren Krankheiten, Schwangerschaften bei Minderjährigen und Abtreibung in wohlhabenden Demokratien. Die reichste theistische Demokratie, die USA, ist außergewöhnlich. Aber nicht in dem Sinn, den Franklin vorhersagte. Die USA sind fast immer die dysfunktionalste der Demokratien, manchmal auf spektakuläre Weise, und schneiden immer schlecht ab.

Die am wenigsten gläubigen Gesellschaften (Frankreich, Japan und die skandinavischen Länder) hätten hingegen die besten Werte. Dieselben Unterschiede ließen sich auch innerhalb der USA finden. So sind die sozialen Probleme in den Südstaaten und den Staaten im Mittleren Westen, deren Bevölkerung stark religiös ist, höher als in den nordöstlichen Staaten, die den europäischen Kulturen ähnlicher seien. Es sei also falsch, so Paul, zu behaupten, dass eine atheistische Gesellschaft letztlich soziale Missstände mit sich bringe oder gar zum Untergang verurteilt sei. Hinzu komme noch, dass die USA die westliche Gesellschaft sei, die zwar den höchsten Reichtum pro Kopf aufweise, aber offenbar es am wenigsten schaffe, den Reichtum in ein "kulturelles und körperliches Wohlergehen" der Gesamtgesellschaft umzusetzen.

Heilsversprechen

Der jungen Ehefrau reichte es: Wenn ihr Mann nicht zu einem Psychotherapeuten gehe, so ihre verzweifelte Drohung, würde sie ihn verlassen. Der Eskalation im Eheleben war eine schleichende Verwandlung des Mannes vorangegangen. Er hatte sich in einen regelrechten Superman verwandelt, der alles schafft – dachte er. Seine Frau und seine Freunde sahen ihn anders. Sie litten unter seiner zunehmenden Arroganz, seiner Unfähigkeit, Kritik zu ertragen. Und sie waren besorgt über den immer gespenstischeren Realitätsverlust des 35-jährigen EDV-Unternehmers: Selbst als er zum wiederholten Mal mit einer selbst gegründeten Firma in die Pleite geschlittert war, blieb sein überdrehter Enthusiasmus ungetrübt.
„Er war so fest davon überzeugt, dass es keiner mit ihm aufnehmen konnte, dass ich im Gespräch kaum zu ihm durchdringen konnte“, erinnert sich der Psychotherapeut Günter Scheich aus Oelden in Nordrhein-Westfalen an den stockenden Start in die Therapie. Drei Monate plagte er sich mit dem schwierigen Patienten, erst dann dämmerte es dem Pleitier, dass er ein ernstes Problem hatte. Die Diagnose des Therapeuten: selbst antrainierte Überheblichkeit, akute Wirklichkeitsverweigerung, krankhaft übersteigerter Erfolgshunger.

Selbst ernannte Gurus. Als Ursache für den bedenklichen Geisteszustand konnte Scheich ein Seminar ausmachen, das sein Patient zwei Jahre zuvor besucht hatte. Dort hatte ihm ein Motivationstrainer von offener Bühne herab das vermeintliche Geheimnis zur Erlangung des allumfassenden Glücks verraten: Er müsse sich bloß von trübsinnigen Grübeleien befreien und sich stattdessen stets auf sein Ziel konzentrieren. Rückschläge, so war ihm eingebläut worden, könne nur erleiden, wer seine Gedanken nicht eisern im Zaum hält. Kurz gesagt: Er müsse fortan ausschließlich positiv denken.

Fachleute schütteln angesichts solch simpler Psycho-Patentrezepte ratlos den Kopf. „Wenn ich Erfolg haben will, sollte ich doch realistisch denken und nicht gekünstelt positiv“, meint etwa Brigitte Lueger-Schuster vom Institut für klinische, biologische und differenzielle Psychologie der Universität Wien. „Schließlich brauche ich eine richtige Einschätzung der Situation, um adäquate Entscheidungen zu treffen.“ Kühle Logik hilft jedoch nicht viel gegen die verlockenden Versprechungen eines wachsenden Heeres von Motivationsgurus und Beratern, halbseriösen Therapeuten, hochstaplerischen Coaches und geschäftstüchtigen Bestsellerautoren. Vollmundig stellen sie in Aussicht, dass mit ihrer Hilfe alle persönlichen und beruflichen Ziele erreichbar wären. Das Ego könne stufenlos optimiert, die Persönlichkeit perfektioniert, der Verstand flexibel genug für die Anforderungen eines wechselvollen Arbeitslebens gemacht werden – all das angeblich ohne großen Aufwand: Zu langsam auf der Karriereleiter unterwegs? Kein Problem, im zweitägigen Seminar wird „Selbstmotivation im Verkauf“ gelehrt, inklusive Tipps zur „Steuerung der eigenen Einstellung“.

Der anbrechende Herbst macht trübselig? Gut, dass beim Buchhändler der Band „Optimismus-Training“ parat steht – mit herausnehmbarem Folder, damit der mieselsüchtige Leser die wichtigsten Aufmunterungstechniken jederzeit trainieren kann. Schon wieder eine Beziehung in die Brüche gegangen? Keine Sorge, eine mehrjährige Psychoanalyse braucht es nicht mehr, um die Gründe dafür aus dem Unterbewusstsein zu graben. Die derzeit besonders schicke „Familienaufstellung“, bei der unbeteiligte Personen das Beziehungsgeflecht des Klienten nachstellen, bringt manchmal schon nach fünf Minuten die erlösende Antwort.

Dass es für fast keine der angebotenen Techniken einen wissenschaftlichen Nachweis einer positiven Wirkung gibt, dass manche sogar gesundheitsgefährdend sind, schreckt offenbar nicht ab – vielleicht ist es gerade das Geheimnisvolle, das unerklärlich Mysteriöse, das die Hoffnung auf eine wundersame Wesensänderung nährt. Und so treffen die Angebote der selbst ernannten Lebens-Wandler auf eine große und dankbare Zielgruppe. „Fast jeder Mensch ist nicht ganz zufrieden mit sich, fühlt eine Diskrepanz zwischen seinem aktuellen Ist-Zustand und einem angestrebten Soll-Zustand“, analysiert der renommierte Neuropsychologe Giselher Guttmann, Vizerektor der Sigmund Freud Universität in Wien. „Der Wunsch nach Veränderung ist da legitim und verständlich.“

Psychologen, Psychotherapeuten und Hirnforscher haben mit ihren Bedenken einen schweren Stand. Dabei können sie durch eine Reihe neuerer Erkenntnisse besser als bisher belegen, dass ein Mensch seine grundlegenden Eigenschaften und Stimmungen eben nicht so einfach ändern kann – auch wenn er selbst es noch so gern tun würde: Genetiker in North Carolina konnten an Fruchtfliegen – einem der beliebtesten Tiermodelle in der Biologie – nachweisen, dass Eigenschaften wie Aggression oder Umtriebigkeit fix in den ererbten Genen der Insekten einprogrammiert sind. Und sie entdeckten, dass bei einem Teil der Insekten nicht einmal eine drastische Veränderung der Umwelteinflüsse zu einer Veränderung des Verhaltens führte. Sie vermuten, dass es auch unter Menschen derart wandlungsresistente Exemplare gibt.

Bei Untersuchungen der Hirnaktivität von Menschen konnten Wissenschafter nachweisen, dass es bis zu 6000 Übungsstunden braucht, um tiefsitzende Empfindungen langfristig zu verändern – ein weiterer Hinweis darauf, wie schwer es ist, ungeliebte Eigenschaften abzulegen. Und schließlich können Neurologen nachvollziehen, wie tief grundlegende Charaktereigenschaften eines Menschen im Gehirn verankert sind. Die Grundlagen für das Temperament etwa werden bereits in der siebenten Schwangerschaftswoche angelegt. Später ist daran nichts mehr zu verändern. Und ob jemand weltoffen, zupackend und risikofreudig ist oder misstrauisch, zögerlich und risikovermeidend, entscheide sich bereits in der frühen Kindheit, sagt der Bremer Hirnforscher Gerhard Roth. „Diese Dinge kann man, wenn überhaupt, nur in einer längeren psychologischen Beratung oder einer Psychotherapie ändern“. Doch die Hoffnung auf den radikalen Wandel im Leben, auf ein Geheimrezept für mehr Glück und Zufriedenheit ist offenbar groß genug, um solche Befunde zu verdrängen. Die Aussicht auf ein besseres Leben treibt täglich tausende in den oft absoluten Unsinn.

Schlichte Botschaft. Der erste Schritt zum auffrisierten „Ich“ führt viele ins Internet. Hier können Interessenten ungeniert Bücher bestellen, die ein aufgeklärter Mensch wohl kaum ohne Schamesröte im Buchladen kaufen würde. Zum Beispiel das in den USA erstmals 1968 erschienene Werk „Denke nach und werde reich“. Das schmale Bändchen verbindet Allerweltsweisheiten und Aphorismen, die so eingängig wie falsch sind: „Armut und Reichtum sind beide Schöpfungen des Glaubens“, ist da etwa zu erfahren. Oder: „Verlangen Sie vom Leben viel – und das Leben wird Ihnen entsprechend viel geben.“ Der Autor Napoleon Hill jedenfalls hat viel bekommen: Sein Werk verkaufte sich bis heute weltweit 20 Millionen Mal.
Noch rätselhafter der Erfolg von Rhonda Byrnes Bestseller „The Secret“. Jeder könne alles haben, sein oder tun, wenn er nur fest genug daran glaube, so die schlichte Botschaft des 256 Seiten dicken Wälzers.

Beeindruckt vom Erfolg des Buchs, versuchen nun weitere Verlage, das „Secret“ für sich zu nutzen: Der Deutsche Medizinjournalist Ulrich Görres schob dem Bestseller sein „Secret EFT“ hinterher. Das soll all jenen helfen, die mit Byrnes Versprechungen kein Glück hatten. Görres empfiehlt eine Art Klopf-Akupunktur zur Auflösung von „hemmenden Glaubenssätzen“, die verhindern, dass sich Byrnes kosmisches Füllhorn über ihren Fans ergießt. Doch auch unter aufgeklärten Menschen ist die Arbeit am Ego längst zur Bürgerpflicht geworden. Sich dafür gewerbliche Hilfe zu holen, gilt nicht mehr als Schwäche. Teure Investitionen in die eigene Persönlichkeit sind längst zum Statussymbol geworden. Wer früher davor zurückschreckte, Freunden eine Psychotherapie einzugestehen, verlautbart jetzt stolz, seine Probleme mit einem so genannten Coach zu diskutieren. Die Umetikettierung macht es auch Konzernen leichter, Psychoberater ins Haus zu holen, etwa um die Zusammenarbeit in einzelnen Abteilungen zu optimieren. Bis zu 2500 Euro pro Gesprächseinheit zahlen Wirtschaftsbosse, die ihre einsamen Entscheidungen mit neutralen Gesprächspartnern in Ruhe abwägen wollen. Insgesamt, so mutmaßte kürzlich die Wochenzeitung „Die Zeit“, habe in Deutschland jede zweite Führungsperson ihren ständigen Coach.

So ist innerhalb weniger Jahre ein aufnahmefähiger Arbeitsmarkt für Berater und Helfer entstanden: Allein in Deutschland sind rund 35.000 Wirtschaftscoaches aktiv, doch nur 3500 davon traut das „Manager Magazin“ eine halbwegs kompetente Beratungsleistung zu. Die coachende Mehrheit sei dagegen nicht besonders gut ausgebildet – oder übermäßig kreativ. Ein Berliner Berater etwa meint, schon aus dem Namen von Unternehmen auf deren künftiges Abschneiden bei Übernahmekämpfen schließen zu können. Noch unübersichtlicher wird das Angebot, sobald es um persönliche Beratungen geht: So bieten in Österreich 2000 freiberufliche Lebens- und Sozialberater ihre Dienste an. Sie müssen immerhin einen zweieinhalbjährigen zertifizierten Lehrgang in einem von mittlerweile bereits 59 Trainingsinstituten durchmachen. „Dafür dürfen die Absolventen Einzelpersonen coachen“, sagt Leo Klimt, Bundesvorsitzender der Lebens- und Sozialberater in der Wirtschaftskammer. „Persönlichkeitscoaching ist sonst laut Gesetz nur Psychologen und Psychotherapeuten erlaubt.“

Psycho-Tricks. Doch im entlegenen Seminarhotel, zum Beispiel auf dem Weg zum ebenmäßigen Astralkörper, zählen die Paragrafen offenbar nicht viel: Immer wieder bekommt Klimt Klagen über unqualifizierte Trainer auf den Tisch, die ihre Klienten mit Psychotricks traktieren. Etwa bei einem Kreativitätsseminar für Medienmitarbeiter. Die Trainerin brachte einzelne Teilnehmer dazu, ihre Probleme im Privatleben und am Arbeitsplatz vor der Gruppe auszubreiten. Einer jungen Frau fiel die charismatische Seminarleiterin unvermittelt ins Wort. „Wenn du so weitermachst, wirst du an Krebs erkranken“, so die völlig aus der Luft gegriffene Prophezeiung, die bei der Seminarteilnehmerin für tiefe Erschütterung sorgte.

Von solchen Scharlatanen ist es nur noch ein kleiner Schritt zu den mitunter skurrilen Methoden der esoterisch verfassten Heiler und Helfer. Immerhin 15.000 Menschen arbeiten in Österreich offiziell als Energethiker, der eingefügte Buchstabe „h“ soll auf die hohen ethischen Standards der Branche verweisen. Doch festgeschriebene Regeln gibt es in der Zunft keine. Ohne jeglichen Qualifikationsnachweis dürfen die Freistilheiler jeden selbst erfundenen Hokuspokus einsetzen, um ihre Klienten in eine „körperliche oder energetische Ausgewogenheit“ zu versetzen. Da werden warme Steine auf den Rücken gelegt, Aurasprays versprüht und Hände – je nach Vorliebe des Energethikers – mal knapp über den Kopf, mal mit sanftem Druck auf den Bauch gehalten.

Cornelius Selimov macht sich die Energethiker-Aufgabe nicht leicht. Der ehemalige wissenschaftliche Mitarbeiter des Boltzmann-Instituts für Stoffwechselerkrankungen hat sich eine komplexe Theorie über den „Energiekörper“ des Menschen zurechtgelegt. Demnach, so erklärt er, hat jeder seiner Klienten unbewusste „Programme“ oder Prägungen abgespeichert. Um blockierende „Software“ zu ändern, arbeitet Selimov mit „tief feinstofflichen Ebenen“: Zunächst wird die Wohnung der Klienten nach 4500 Jahre alten fernöstlichen Feng-Shui-Regeln zurechtgerückt, um „dissonante Schwingungen“ zu harmonisieren. Mit aufwändigen Berechnungen könne man sogar auf die individuellen Bedürfnisse seiner Klienten Rücksicht nehmen, so Selimov. „Es gibt Konstellationen, die unterstützend beispielsweise für Leute mit einer Lebererkrankung, aber ungünstig für Menschen mit Beziehungsproblemen sind.“

Wenn das noch nicht reicht, hilft der Blick in den Himmel, um „kosmischen Rückenwind zu gewinnen“. Mittels chinesischem Horoskop ermittelt er, unter welchem Einfluss das laufende Jahr für seine Kunden steht. „So kann man etwa ganz klar sehen, ob eine Übersiedelung in den nächsten Monaten vielleicht auf Widerstände stoßen würde.“ Selimovs Know-how kommt an. Kürzlich hielt er einen Astro-Vortrag im nördlichen Waldviertel. An die 300 Menschen folgten den Ausführungen des stets im seriös wirkenden Anzug auftretenden Beraters. „Und das Erfreuliche war: Die sind alle bis zum Schluss sitzen geblieben“, so Selimov. Dass es nach Kriterien der westlichen Naturwissenschaften weder für die Wirksamkeit des Feng-Shui-gerechten Möbelrückens noch für den Wahrheitsgehalt von Horoskopen Belege gibt, störte die Zuhörer offenbar nicht.

Viele von Selimovs Zunftkollegen verzichten freilich auf das Berechnungsbrimborium und schreiten unvermittelt zur Tat. Bei Intensivworkshops in entlegenen Seminarhotels werden die Teilnehmer schon mal zu ungewöhnlichen Körpererfahrungen verdonnert. Zeugen berichten von einem Seminarleiter, der seine Kundschaft dazu brachte, sich auf den Rücken zu legen, die Beine zu spreizen, um dann zu versuchen, Luft durch den Anus einzusaugen. Nicht überliefert ist, ob die neue Körpersensation die Anwesenden tatsächlich zum versprochenen „inneren Wachstum“ verholfen hat.

Handauflegen. Wie weit die einst ausschließlich in Patschuli-geschwängerten Studentenbuden beheimatete Eso-Kultur schon in den Mainstream vorgedrungen ist, zeigt das Kursprogramm des Wiener WIFI. Immerhin mit einem öffentlichen Bildungsauftrag ausgestattet, bot das Institut bis vor Kurzem Kurse in Astrologie an. Erst als Astronomen der Kuffner Sternwarte heftig gegen die Pseudowissenschaft wetterten, verschwand der Kurs wieder aus dem Programm. Weiterhin im Angebot sind jedoch Lehrgänge im Handauflegen, Kursgebühr 305 Euro, Feng-Shui um 250 Euro, Aura Soma um 1390 Euro. Bei Letzterem sollen die Absolventen ihren nachmaligen Klienten mithilfe von bunten Fläschchen voller „Essenzen“ und nicht näher bezeichneten „Kristallenergien“ zur „tiefen Innenschau“ verhelfen.

Überraschungen erlebten auch Teilnehmer einer Selbsterfahrungsgruppe in Oberösterreich. Als sie den Seminarraum betraten, fanden sie die Tür des angrenzenden WCs ausgehängt und im Kühlschrank statt der erwarteten Wochenendvorräte nur gähnende Leere. Beides, so erfuhren die verdutzten Ego-Nauten, solle ihnen eingefahrene Gewohnheiten bewusst machen. Für Feng-Shui-Kenner ist die ausgehängte Klotür übrigens ein schlimmer Fauxpas: Nach dieser Lehre sollten Klodeckel und -türe stets gut verschlossen sein, andernfalls drohe ein unbeabsichtigter Energieabfluss durch die Kanalisation. Wer das besonders genau nimmt, hängt sich einen Spiegel an die Außentür, dieser wirft das lebenswichtige, aber flüchtige „Chi“ wieder zurück in den Wohnraum.

Wirrnisse wie diese wird ein motivierter Selbstverwandler noch in Kauf nehmen können. Richtig unangenehm kann der Psychotrip jedoch für Suchende werden, die in die Hände eines überehrgeizigen „Familienaufstellers“ geraten. Das Verfahren, vom mittlerweile 82-jährigen Bert Hellinger entwickelt, erfreut sich wachsender Beliebtheit. Dabei verschiebt der Klient Darsteller seiner Bezugspersonen im Raum, der Aufsteller kommentiert, fragt nach, verschiebt und liefert bald seinen Befund. Ein „wissendes Feld“ würde ihm dabei helfen, die tief liegenden Konflikte zu erkennen, meint Hellinger. Innerhalb kürzester Zeit will er vergessene Traumata aufdecken, verdrängte Trauer ausleben lassen und schwere Familienkonflikte aussöhnen können.

Abhängigkeiten. Viele Teilnehmer erleben die Aufstellung als extrem aufwühlend. Manche sind begeistert und lassen sich umgehend selbst zum Aufsteller ausbilden. Andere bleiben verstört zurück. Eine junge Ärztin, die von Hellinger 1997 in Leipzig als „das kalte Herz“ der Familie bezeichnet worden war, nahm sich tags darauf das Leben. Und 2004 erwürgte ein Rathausmitarbeiter aus Wien seine Freundin, wenige Tage nachdem er an einer Aufstellung teilgenommen hatte – ein kausaler Zusammenhang der beiden Ereignisse ist allerdings nicht erwiesen. Gefahren ganz anderer Art drohen Menschen, die sich für die Kommunikations- und Managementtechnik der Neurolinguistischen Programmierung (NLP) interessieren. „Diese Technik hat viel mit Trance zu tun“, sagt Peter Schütz, der selbst seit 25 Jahren NLP-Trainer ausbildet. „Wenn sich da ein Trainer als Guru inszeniert, ist die Gefahr groß, dass Abhängigkeiten entstehen.“ German Müller von der Bundesstelle für Sektenfragen sieht noch eine weitere Gefahr auf dem grauen Psychomarkt. „Consulter, die vorgeblich Verkaufs- und Managementkonzepte unterrichten, verbreiten in Wahrheit die Lehre des Scientology-Gründers Ron Hubbard. Arglose Kursteilnehmer sollten die Augen offen halten, ob nicht irgendwo auf den Unterrichtsunterlagen die Initialen des Scientology-Gründers (LRH) prangen.“

Und selbst die dümmlichen „Positiv denken“-Fibeln können laut Expertenmeinung Schaden anrichten. Etwa das Gute-Nacht-Lesebuch „Sorge dich nicht – lebe!“ des Genre-Begründers Dale Carnegie aus dem Jahr 1948. Er wisse „mit unumstößlicher Gewissheit, dass das größte Problem – eigentlich beinahe sogar das einzige –, mit dem Sie und ich mich herumschlagen müssen, die Wahl der richtigen Gedanken ist“, schrieb Carnegie. Psychotherapeut Günter Scheich hält das für gefährlich. „Wer ständig eine Diskrepanz zwischen seinen Gefühlen und seinen Gedanken hat, kann davon krank werden.“ Die überspannten Erfolgserwartungen münden zuverlässig in umso herbere Enttäuschungen. Abgesehen von diesen Nebenwirkungen sei die Gedankendressur jedoch wirkungslos, meint Scheich. „Ein dummes Gehirn wird durch positives Denken auch nicht klüger.“

Keine Beschwerden. Diese Erfahrung musste auch Jürgen Höller machen. Jahrelang war er als Motivationstrainer durch Sporthallen getingelt, peitschte sich und sein Publikum mit wildem „Tschaka!“-Kampfgebrüll auf, um so „Energieschübe“ auszulösen. 2001 versuchte er, mit dem Geld enthusiasmierter Anleger einen weltweiten Fortbildungskonzern zu gründen. Doch das Geld war bald weg, Höller meldete Konkurs an und musste später wegen Untreue, Meineids und vorsätzlichen Bankrotts ins Gefängnis. Mittlerweile arbeitet er an einem Comeback.

Erstaunlich dabei ist, dass es kaum Menschen gibt, die sich nach der vorhersehbaren Bauchlandung über Motivationstrainer, Coaches oder Energethiker beschweren. „Die Leute schämen sich, weil sie auf einen Unsinn hereingefallen sind“, glaubt Petra Lehner, Ernährungsexpertin der Arbeiterkammer. So habe sich Anfang September ein Opfer bei ihr gemeldet, das von einer Energethikerin statt um überzählige Kilos um viel Geld erleichtert worden war. „Doch vor Gericht wollte die Dame dann doch nicht gehen.“ Bleibt also gar keine Hoffnung auf Besserung beim Menschen? Kleine Veränderungen, die zu einem besseren Auftreten oder vielleicht – mit viel Mühe – zu einer glücklicheren Beziehung verhelfen, halten die Experten für möglich. Auch der ehemalige „Superman“ aus der Ordination von Günter Scheich musste sich nach seiner Bruchlandung durch die Mühen der Ebene quälen. Scheich: „Er hat begonnen, sich weiterzuqualifizieren. Denn letztlich waren es ja nicht die falschen Gedanken, die ihm und seinen Firmen geschadet haben, sondern das mangelnde Fachwissen.“

Samstag, 13. September 2008

15-9

34 Wenn Gott dreinschlug, fragten sie nach ihm;

kehrten um und suchten ihn.

35 Sie dachten daran, dass Gott ihr Fels ist,

Gott, der Höchste, ihr Erlöser. - (R)

36 Doch sie täuschten ihn mit falschen Worten,

und ihre Zunge belog ihn.

37 Ihr Herz hielt nicht fest zu ihm,

sie hielten seinem Bund nicht die Treue. - (R)

38ab Er aber vergab ihnen voll Erbarmen die Schuld

und tilge sein Volk nicht aus.

39 Denn er dachte daran, dass sie nichts sind als Fleisch,

nur ein Hauch, der vergeht und nicht wiederkehrt.

Mittwoch, 10. September 2008

10-9-2008

11 Höre, Tochter, sieh her und neige dein Ohr

vergiss dein Volk und dein Vaterhaus!

12 Der König verlangt nach deiner Schönheit:

er ist ja dein Herr, verneig dich vor ihm!
14 Die Königstochter ist herrlich geschmückt,

ihr Gewand ist durchwirkt mit Gold und Perlen.

15 Man geleitet sie in buntgestickten Kleidern zum König,

Jungfrauen sind ihr Gefolge,

ihre Freundinnen führt man zu dir.

16 Man geleitet sie mit Freude und Jubel,

sie ziehen ein in den Palast des Königs.

17 An die Stelle deiner Väter treten einst deine Söhne;

du bestellst sie zu Fürsten im ganzen Land.

Dienstag, 9. September 2008

Psalm CVL

8 The LORD is gracious and merciful, slow to anger and abounding in steadfast love.
9 The LORD is good to all, and his compassion is over all that he has made.
10 All thy works shall give thanks to thee, O LORD, and all thy saints shall bless thee!
11 They shall speak of the glory of thy kingdom, and tell of thy power,
12 to make known to the sons of men thy mighty deeds, and the glorious splendor of thy kingdom.
13 Thy kingdom is an everlasting kingdom, and thy dominion endures throughout all generations. The LORD is faithful in all his words, and gracious in all his deeds.
14 The LORD upholds all who are falling, and raises up all who are bowed down.

Augustinus gegen die Juden

In seiner Kampfschrift Gegen die Juden griff Augustinus die Juden sowohl in ihrer Lebensführung wie auch theologisch an. Für Augustinus waren Juden bösartig, wild und grausam, er vergleicht sie mit Wölfen, schimpft sie „Sünder“, „Mörder“, „zu Essig ausgearteter Wein der Propheten“, „eine triefäugige Schar“, „aufgerührter Schmutz“. Sie seien des „ungeheueren Vergehens der Gottlosigkeit“ schuldig. Das Alte Testament sprach er ihnen ab: „Sie lesen es als Blinde und singen es als Taube“, verneinte nicht nur ihre „Auserwählung“, sondern sogar das Recht, sich noch „Juden“ zu nennen. Als erster Theologe legt er auch den Juden seiner Zeit Jesu Tod zur Last, was wieder ihre ewige Knechtschaft bedinge, ihre perpetua servitus. 1205 wird dieser Gedanke von Papst Innozenz III. aufgenommen und geht 1234 in die Dekretensammlung Gregors IX. ein.

Die Juden hatten in Augustinus’ Augen aber auch eine positive Funktion für das Christentum, weil sie, indem sie nicht an die biblischen Prophezeiungen über Jesus glaubten, gerade deren Echtheit bezeugten; „und eben wegen dieses Zeugnisses, das sie uns wider Willen leisten dadurch, dass sie die Texte besitzen und bewahren, sind sie selbst über alle Völker hin verstreut, soweit sich die Kirche erstreckt.“ [13] Weil sie als Zeugen für die Kirche nötig und von Gott vorgesehen seien, dürfe man sie nicht töten, sie trügen ein Kainsmal auf der Stirn.

Montag, 8. September 2008

Psalm XIII

I will sing to the LORD, because he has dealt bountifully with me.

Samstag, 6. September 2008

Sept 6th

17 The LORD is just in all his ways, and kind in all his doings.
18 The LORD is near to all who call upon him, to all who call upon him in truth.
19 He fulfils the desire of all who fear him, he also hears their cry.
20 The LORD preserves all who love him; but all the wicked he will destroy.
21 My mouth will speak the praise of the LORD, and let all flesh bless his holy name for ever and ever.

Dienstag, 2. September 2008

3-9-2008

Blessed is the nation whose God is the LORD, the people whom he has chosen as his heritage!
13 The LORD looks down from heaven, he sees all the sons of men;
14 from where he sits enthroned he looks forth on all the inhabitants of the earth,
15 he who fashions the hearts of them all, and observes all their deeds.
20 Our soul waits for the LORD; he is our help and shield.
21 Yea, our heart is glad in him, because we trust in his holy name.