Dienstag, 8. Mai 2012

Apg

Die Mission in Lystra hatte mit abgöttischer Verehrung begonnen und endigte mit Steinigung (V. 19). Das ist Apostelschicksal. Paulus-Saulus war mit der Steinigung des Stephanus einverstanden gewesen (Apg 8,1); er war auch damit einverstanden, nun selbst die harten Steine zu spüren. Die Verse 20-27 sind ein abschließender Bericht über die erste Missionsreise; die Reise endet dort, wo sie begonnen hat, im syrischen Antiochia. Zunächst ist noch von einer erfolgreichen Tätigkeit in Derbe die Rede, dann von einer Art „Nachmission“ bei den früher gegründeten Gemeinden. Wichtig ist in V. 23 die Notiz über eine beginnende Organisation der neuen Gemeinden. Die Gemeinde muss ja mit einer langen Zukunft, einem „langen Marsch“ rechnen; dazu braucht sie außer Glauben und Geduld (V. 22) auch eine Verfassung. Die eingesetzten Leiter der Gemeinde werden (nach jüdischem Vorbild) „Älteste“ genannt, griechisch „Presbyter“ (davon „Priester“). Über die besonderen Vollmachten dieser Ältesten wird uns hier nichts mitgeteilt. Die Gemeinde ist wichtiger als das Amt; das Amt hat dem Glauben der Gemeinde zu dienen.

Montag, 7. Mai 2012

Apg

Ikonion und Lystra sind die Schauplätze dieses Abschnitts. - Immer wieder sorgt die Verfolgung dafür, dass die Boten des Evangeliums nicht zur Ruhe kommen. In Ikonion hatten die Missionare („Apostel“) Paulus und Barnabas zwar bei Juden und Heiden Erfolg gehabt, Zeichen und Wunder hatten ihr Wort bestätigt (14,3); aber auch hier stieß das Evangelium auf heftige Ablehnung, vor allem von Seiten der Synagoge (vgl. 14,19). Um der Steinigung zu entgehen, flohen sie nach dem weiter südlich gelegenen Lystra. Die Heilung des Gelähmten in Lystra erinnert an das Heilungswunder des Petrus in Apg 3,1-10 (vgl. 9,32-35). Lukas legt Wert darauf, zu zeigen, dass Gott den Paulus ebenso wie die Altapostel durch Wunder bestätigt hat. Der Gelähmte in Lystra „vertraute darauf, gerettet zu werden“, deshalb konnte er geheilt und gerettet werden. Das Griechische kann mit demselben Wort beides bezeichnen: Heilung und Rettung, körperliche Gesundung und ewiges Heil. Dass man auf das Wunder hin Paulus und Barnabas als Götter verehren wollte, war ein fatales Missverständnis. In den Versen 15-17 wird uns die erste Rede des Paulus vor einem rein heidnischen Publikum berichtet (vgl. die Rede des Petrus, Apg 10,34-43). Wohl durch die eben gemachte Erfahrung ernüchtert, predigt Paulus in dieser Situation nicht das Evangelium von Jesus, dem Messias (vgl. aber V. 7); er knüpft ganz einfach an die religiöse Denkweise seiner heidnischen Zuhörer, an ihre naturhafte Gotteserfahrung an, um sie zum Glauben an den einen lebendigen Gott zu führen: an den Gott, von dem die Fülle des Lebens und der Freude kommt

Sonntag, 6. Mai 2012

XXII

Die Armen sollen essen und sich sättigen; den Herrn sollen preisen, die ihn suchen.

Freitag, 4. Mai 2012

Apg

Die Missionspredigt der apostolischen Zeit, wie sie in der Apostelgeschichte überliefert wird, folgt einem gleich bleibenden Grundschema, erhält aber durch die jeweilige Situation und die Person des Redenden ihre besonderen Akzente (vgl. Pfingstpredigt des Petrus: 2,14-36, und die Rede des Stephanus: 7,2-53). Paulus geht in seiner Rede von dem aus, was er mit seinen Zuhörern gemeinsam hat; er gibt einen kurzen Abriss der Heilsgeschichte, von der Erwählung Abrahams und der Herausführung aus Ägypten bis auf Johannes den Täufer und Jesus, den verheißenen Retter (V. 16-25). Dann wendet er sich werbend und bittend an seine „Brüder“ (V. 26), die Söhne Abrahams. Ihnen gilt hier und heute „das Wort des Heils“ (vgl. 11,14): die Botschaft von Jesus, dem Christus, den Gott aus dem Grab auferweckt hat. In V. 27 deutet Paulus das Geheimnis an, das über der Geschichte Israels liegt: die Einwohner Jerusalems und ihre Führer haben Jesus verurteilt, sie haben aber damit die Worte der Propheten erfüllt