Der von Nietzsche, Richard Wagner, Tolstoi, Thomas Mann, Hermann Hesse und auch Samuel Beckett hochverehrte Philosoph Arthur Schopenhauer (1788 - 1860) war zu Lebzeiten ein verkannter Einzelgänger. Er ist einer der schärfsten Kritiker des Christentums und ein radikaler Pessimist, der überzeugt ist, dass der Welt ein unvernünftiges Prinzip zugrunde liegt. Für ihn schwingt das Leben "gleich einem Pendel, hin und her zwischen Schmerz und Langeweile". Und jede Hoffnung ist nur Illusion: "Der Lebenslauf eines Menschen besteht darin, dass er, von der Hoffnung genarrt, dem Tod in die Arme tanzt."
Schopenhauers Denken steht in engem Zusammenhang mit der Verbreitung des Buddhismus im deutschen Sprachraum. Er formuliert eine Ethik des Mitleids und versteht unter Mitleid kein sentimentales Gefühl, sondern "die Erkenntnis des Eigenen im Anderen". Schopenhauer ist auch einer der ersten, der Tiere als eigenständige Subjekte denkt; er ist überzeugt: "Wer gegen Tiere grausam ist, könne kein guter Mensch sein".
Freitag, 24. September 2010
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